Verfasst von Peter Stumpf.

Foto von links: Steffen Voggesser (Holzwart), Jakob Lebsack (Teigmacher), Karl Bähr (Heizer) und Michael Zink (Ofenmeister) haben alle Hände voll zu tun, damit der Loßburger Backtag erfolgreich wird. Foto: Günther
Backtag in Loßburg
Truppe sammelt für Opfer von Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz
Von Waltraud Günther, Schwarzwälder Bote
Der Verein Freunde und Förderer des historischen Backhauses Loßburg lädt monatlich zu seinen Backtagen ins Backhäusle in der Schlagwaldstraße ein. Diesmal war es eine Benefizbackaktion für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz.
Loßburg - Ziel des rührigen Vereins ist der "Ausbau und Erhalt des historischen Backhauses in Loßburg und das Wiederbeleben der Tradition des gemeinsamen Brot- und Kuchenbackens". Der Zuspruch und die Resonanz zeigen, wie sehr dies in der Bevölkerung geschätzt wird.
Einnahmen werden komplett weitergegeben
Der jüngste Vereinsbacktag hatte einen besonderen Hintergrund: Die Loßburger Backhausfreunde unterstützten mit ihrer Benefizbackaktion die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz, indem sie die gesamten Einnahmen des August-Backtags – ohne Abzug der Kosten – an die SWR-Aktion Herzenssache spenden, die Projekte für Kinder- und Jugendliche in dem Katastrophengebiet unterstützt. Zu ihren Einnahmen des Benefizbacktags, die wie Michael Zink stolz berichtet eins zu eins weitergegeben werden, legen die Backhausfreunde noch 500 Euro aus ihrer Vereinskasse obendrauf. Deshalb hoffen die Backhausfreunde, die Flutopfer insgesamt mit mehr als 1500 Euro unterstützen zu können.
Welche Anstrengungen notwendig sind, um die 120 Brote und je 80 Seelen und Speckstangen zu produzieren, wird im heimeligen und zugleich brütend heißen Backhaus deutlich. Die Anstrengungen zeigen sich auch in den Gesichtern der fünf Aktiven, die teilweise seit 4 Uhr morgens in der Backstube aktiv sind.
"Ofenmeister" Michael Zink hat bereits in aller Frühe das Feuer in den beiden großen Brotbacköfen angezündet, eineinhalb Stunden später die Glut auf den Ofenplatten verteilt und nach weiteren 45 Minuten die Öfen ausgefegt. Eine halbe Stunde später werden die Brote dann bei 260 Grad "eingeschossen". Erst danach kommt das Kleingebäck in den Ofen.
Die Ofentemperatur und der Bräunungsgrad aller Backwaren werden von Karl Bähr, dem "Heizer" des Vereins, ständig im Auge behalten. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass neugierige Besucher von ihm mit den Worten "Achtung, hier wird es gleich sehr heiß" oder "Schnell weg, ich muss jetzt an den Ofen, sonst werden die Seelen zu dunkel" ermahnt werden.
Aber auch Jakob Lebsack, im Ursprungsberuf Bäcker und jetzt in der Getränkebranche tätig, hat als "Teigmacher" der Gruppe eine wichtige Aufgabe. Bereits drei Tage vor dem Backtag setzt er den Sauerteig für die Brote an, zwei Tage vorher den Teig für die beliebten Seelenstangen, und am Backtag steht er bereits in aller Frühe in der Backstube. Wichtig ist ihm, so Lebsack, alle benötigten Rohstoffe regional zu beziehen.
Auch der "Holzwart" muss gewissenhaft sein
Damit überhaupt gebacken werden kann, muss auch Steffen Voggesser sein Amt als "Holzwart" des Backhauses gewissenhaft erledigen. Voggesser ist für die Beschaffung des Holzes zuständig, denn um die großen Öfen – einer hat Platz für 55 Brote – zu heizen, werden unzählig viele "Bengele" gebraucht: "Wenn sich die Gelegenheit ergibt und uns jemand Holz anbietet, freuen wir uns", so Voggesser. "Anderenfalls mache ich die Bengel selber." Dass die Backhausfreunde neben der großen Benefizbackaktion bereits einige Tage zuvor für die Flutopfer aktiv waren, berichtet Michael Zink.
Hat doch sein Alpirsbacher Freund Michael Bühler ein Team von rund 25 Handwerkern aus dem Landkreis Freudenstadt zusammengetrommelt, um gemeinsam im Katastrophengebiet Ahrweiler eine Woche lang mit anzupacken.
Die Loßburger Backhausfreunde statteten die Hilfstruppe mit 60 Laiben Loßburger Holzofenbrot aus; zum eigenen Verzehr und – falls sich die Gelegenheit ergibt – auch zum Verteilen.
Rückmeldungen, wie dem Hilfstrupp das Brot geschmeckt hat, gibt es bisher noch nicht. Denn, so Zink: "Die haben gerade andere Sorgen. Mein Freund hat mir Fotos geschickt und geschrieben, dass es dort aussehen würde wie im Krieg."
Ein friedliches Bild bietet sich derweil vor dem Loßburger Backhaus: Dort bedient Katharina Papenberg die vielen Kunden, die ihr vorbestelltes Brot abholen.
Verfasst von Peter Stumpf.
Jeder kennt die Bilder was das heftige Unwetter, das über Teile vom Südwesten gezogen ist, angerichtet hat und viele Einwohner stehen jetzt vor massiven Problemen.
Daher machte sich In der Nacht zum 12. August 2021 ein Team aus rund 25 Handwerken aus dem Landkreis Freudenstadt im Schwarzwald auf den Weg, um im Katastrophengebiet Ahrweiler eine Woche lang mit anzupacken. Für den Proviant sorgten die Backhausfreunde Jakob Lebsack und Michael Zink. Spontan backten sie 50 Laib Holzenofenbrote im historischen Backhaus Loßburg als Proviant für das Team. Hinzu kamen dann noch 50 Kilo Wurstwaren von der Landmetzgerei Heinzelmann in Flourn-Winzeln, sowie Getränke von der Brauerei Alpirsbacher Klosterbräu und vieles mehr.
Voll bestückt mit gesponserten Materialien aus Betrieben im Schwarzwald machte sich das Team mit zwei großen LKW's, zwei Sattelschlepper, und sechs Sprinter mit Anhänger auf den Weg.
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